Dialog Haben und Brauchen fordert seit 2011, in Berlin einen offenen kulturpolitischen Dialog zu Situation und Zukunft der Produktion und Vermittlung zeitgenössischer Kunst zu führen. Der Dialog soll die ´kreativen künstlerischen Potentiale Berlins stabilisieren und fördern, die von lebensräumlicher Vielfalt, kultureller Dynamik und starken sozialen Fluktuationen genährt und zugleich gefährdet werden. Angeregt durch den Rat für die Künste wurde im November 2013 der Jour Fixe „Bildende Kunst“ durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten ins Leben gerufen. Hier wurden nach den ersten Treffen Haben und Brauchen und der bbk berlin beauftragt, ein Konzept für einen langfristigen, organisierten Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Kunstakteuren zu entwickeln. Die Arbeit an diesem Konzepts wurde mit einer öffentlichen Podiumsveranstaltung im Flutgraben im Februar 2014 vorbereitet und dann in einer Wochenendklausur mit KünstlerInnen, Kulturakteuren und -initiativen begonnen. Die Beteiligten kamen überein, als drei wesentliche und untrennbare Aspekte des Konzepts Arbeit, Stadt/Raum und Kunstbegriff zu definieren. Sie schienen am besten geeignet, die Aufmerksamkeit so zu lenken, dass bei Berufspolitikern und Verwaltungsmitarbeitern das Verständnis für die integralen Formen zeitgenössischer Kunst gefördert würde und so die Diskussion um die dringend erforderliche Anpassung existierender Fördermodelle sachkundig und gleichberechtigt von allen Teilnehmenden geführt werden konnte. Das in den folgenden Monaten schließlich erarbeitete Konzept dokumentiert die Wahrnehmung der sozialen und kulturellen Stadtentwicklung durch die in Berlin lebenden KünstlerInnen und freien KulturproduzentInnen, erläutert ihre Erwartungen und Erfahrungen mit, sowie ihre Kritik an der Funktionsweise der bestehenden Institutionen und üblichen Verfahren in Kulturpolitik und Förderwesen und schlägt schließlich ein mehrstufiges, in basisdemokratischer Stadtentwicklung erprobtes „Charette“-Verfahren vor, in dem KünstlerInnen, Kulturakteure, Berufspolitiker und Verwaltungsmitarbeiter kooperativ Lösungsansätze erarbeiten könnten. Im Oktober 2014 wurde dieser Entwurf im ZK/U dem Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten Tim Renner und der Öffentlichkeit vorgestellt. Da für die Konzeptentwickler die drei Themen Arbeit, Stadt/Raum und Kunstbegriff unbedingt verbunden bleiben müssen, aber Tim Renner nicht bereit war, mehr als das Thema Stadt/Raum zu diskutieren, kam es hier zu einem Patt. Die zentrale Idee des Dialogkonzepts liegt in der Synthese der drei Felder, nur über sie ist zu erwarten, dass Politiker und Verwaltung Einblick in die nicht-traditionelle Verfassung der Gegenwartskünste und ihrer neuartigen Integration in den Alltag gewinnen. Trennt man sie, oder konzentriert sich gar ganz traditionell auf einen einzelnen Aspekt, kann man keinen notwendig neuen Ansatz für strategische Entscheidungen in Kulturpolitik und Künstlerförderung finden. Damit steht und fällt aber das ganze Konzept. Für die Konzeptentwickler ist darum der Plan eines langfristigen Dialogs zwischen Kunstakteuren und Politikern in Berlin vorerst gescheitert.
Dokumente Haben und Brauchen fordert seit 2011, in Berlin einen offenen kulturpolitischen Dialog zu Situation und Zukunft der Produktion und Vermittlung zeitgenössischer Kunst zu führen. Der Dialog soll die ´kreativen künstlerischen Potentiale Berlins stabilisieren und fördern, die von lebensräumlicher Vielfalt, kultureller Dynamik und starken sozialen Fluktuationen genährt und zugleich gefährdet werden. Angeregt durch den Rat für die Künste wurde im November 2013 der Jour Fixe „Bildende Kunst“ durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten ins Leben gerufen. Hier wurden nach den ersten Treffen Haben und Brauchen und der bbk berlin beauftragt, ein Konzept für einen langfristigen, organisierten Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Kunstakteuren zu entwickeln. Die Arbeit an diesem Konzepts wurde mit einer öffentlichen Podiumsveranstaltung im Flutgraben im Februar 2014 vorbereitet und dann in einer Wochenendklausur mit KünstlerInnen, Kulturakteuren und -initiativen begonnen. Die Beteiligten kamen überein, als drei wesentliche und untrennbare Aspekte des Konzepts Arbeit, Stadt/Raum und Kunstbegriff zu definieren. Sie schienen am besten geeignet, die Aufmerksamkeit so zu lenken, dass bei Berufspolitikern und Verwaltungsmitarbeitern das Verständnis für die integralen Formen zeitgenössischer Kunst gefördert würde und so die Diskussion um die dringend erforderliche Anpassung existierender Fördermodelle sachkundig und gleichberechtigt von allen Teilnehmenden geführt werden konnte. Das in den folgenden Monaten schließlich erarbeitete Konzept dokumentiert die Wahrnehmung der sozialen und kulturellen Stadtentwicklung durch die in Berlin lebenden KünstlerInnen und freien KulturproduzentInnen, erläutert ihre Erwartungen und Erfahrungen mit, sowie ihre Kritik an der Funktionsweise der bestehenden Institutionen und üblichen Verfahren in Kulturpolitik und Förderwesen und schlägt schließlich ein mehrstufiges, in basisdemokratischer Stadtentwicklung erprobtes „Charette“-Verfahren vor, in dem KünstlerInnen, Kulturakteure, Berufspolitiker und Verwaltungsmitarbeiter kooperativ Lösungsansätze erarbeiten könnten. Im Oktober 2014 wurde dieser Entwurf im ZK/U dem Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten Tim Renner und der Öffentlichkeit vorgestellt. Da für die Konzeptentwickler die drei Themen Arbeit, Stadt/Raum und Kunstbegriff unbedingt verbunden bleiben müssen, aber Tim Renner nicht bereit war, mehr als das Thema Stadt/Raum zu diskutieren, kam es hier zu einem Patt. Die zentrale Idee des Dialogkonzepts liegt in der Synthese der drei Felder, nur über sie ist zu erwarten, dass Politiker und Verwaltung Einblick in die nicht-traditionelle Verfassung der Gegenwartskünste und ihrer neuartigen Integration in den Alltag gewinnen. Trennt man sie, oder konzentriert sich gar ganz traditionell auf einen einzelnen Aspekt, kann man keinen notwendig neuen Ansatz für strategische Entscheidungen in Kulturpolitik und Künstlerförderung finden. Damit steht und fällt aber das ganze Konzept. Für die Konzeptentwickler ist darum der Plan eines langfristigen Dialogs zwischen Kunstakteuren und Politikern in Berlin vorerst gescheitert.
AG Kunstbegriff: Über Kunstbegriffe zwischen Autonomie und Funktionalisierung Spätestens seit den 1990er-Jahren wurde die Kunst – nicht nur in Deutschland – zunehmend in viele unterschiedliche Bereiche des Gesellschaftlichen integriert. Diese Entwicklung führte zwangsläufig zu einem Wandel des (Selbst-)Verständnisses der Akteure im Feld der Kunst selbst: Ein bürgerlich-patriarchalisches Verständnis, das sich in „genialen Werken“ manifestiert, verschob sich hin zu einem gesellschaftlichen Agieren, oftmals in Gruppen-zusammenhängen, in unterschiedlichen Formaten und an neuen Orten wie Projekträumen oder Clubs. Die besondere Situation in Berlin nach dem Mauerfall begünstigte diese Entwicklung. Erschwingliche Mieten sowie Zwischennutzungen leer stehender Objekte eröffneten einen „Freiraum“, in dem ein künstlerisches Arbeiten ohne ökonomischen Druck, abseits des Kunstmarktes, für kurze Zeit möglich war. Zugleich zogen sich die staatlichen Institutionen von Aufgaben im Bereich der Kunst und Kultur zurück. Auch die weiterhin öffentlich subventionierten Institutionen waren rigorosen Sparmaßnahmen und einem zunehmenden Legitimationsdruck ausgesetzt. Das Verständnis von Kunst als selbstbestimmter Praxis begann sich hin zu einem In-Funktion-Setzen von Kunst zu verschieben. Die aktuell in Berlin geführten kulturpolitischen Debatten und der Wunsch, diese theoretisch und strategisch zu fassen, machen die Verunsicherung der Akteure sichtbar: Die bisherigen Dichotomien erodieren, die Machtverhältnisse werden komplexer. Das Verhältnis von Autonomie und Funktionalität im Feld der Künste bedarf einer diskursiven und theoretischen Neuausrichtung. Ein Workshop mit der Philosophin und Kunsttheoretikerin Ruth Sonderegger, der auf Einladung von Haben und Brauchen im Juli 2014 an der Universität der Künste in Berlin stattfand, ging der Frage nach, wie sich die Begriffe Autonomie einerseits und Funktionalisierung (bzw. Heteronomie, Fremdbestimmung etc.) andererseits in den letzten Jahren verschoben haben und inwieweit sie für die Arbeit von Haben und Brauchen heute relevant sein könnten. Wir dokumentieren das Gespräch hier in Auszügen.
AG Arbeit Die AG Arbeit freut sich, euch das Poster We Imagine A Persona zu übersenden. Lasst uns das Kunstfeld gemeinsam umgestalten! Strategisches Frühstück für Kulturarbeiter*innen Kommt zum Posterlaunch der AG Arbeit am Sonntag 26.6.2016 von 11 – 14 Uhr in der Alpha Nova Galerie Futura. Das Poster der AG Arbeit beschäftigt sich mit den Ausschlüssen und Ungleichheiten, die das Kunstfeld prägen und thematisiert die prekären Arbeitsbedingungen von Kulturarbeiter*innen in dieser Stadt. Wir nutzen das gemeinsame Frühstück um uns zu einzelnen Schwerpunkten des Posters auszutauschen, in Kleingruppen weiterzuarbeiten und uns mit euch zu vernetzen. Bitte bringt eine Kleinigkeit für das gemeinsame Frühstück mit. Die AG Arbeit ist Tatjana Fell, Alice Münch, Inga Zimprich, Moira Zoitl und hat sich im Rahmen von Haben und Brauchen im Februar 2014 gegründet. Wir beschäftigen uns mit künstlerischer Arbeit ausgehend von unseren persönlichen Erfahrungen, die wir gemeinsam politisieren. Wir treffen uns regelmäßig ein Mal im Monat. Das Poster wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
AG Stadt Raum > Die HBZ Nr.1 ist da! Die vorliegende Publikation dokumentiert die Gedanken, Fragestellungen und Lösungsansätze, die auf dem Konzept- wochenende zum Thema „Stadt Raum“ behandelt wurden. Die Arbeit hatte im Plenum mit „externen“ Inputs und Präsentationen von Katja Diefenbach, Felix Ensslin, Kotti & Co und der Koalition der Freien Szene begonnen, bevor sie in den Arbeitsgruppen fortgesetzt wurde. Am Freitagabend, 14. Februar, fand eine öffentliche Veranstaltung mit KünstlerInnen und AktivistInnen aus Hamburg im Projektraum des Flutgraben e.V. statt. Die AG „Stadt Raum“ erhielt während des Konzeptwochenendes Inputs von Sophie Goltz und Andrej Holm. Der Text „Der kurze Weg zum Stadtschloss. Forum und Form. Die Hegelmaschine“ von Ina Wudtke und Dieter Lesage schließt an die Chronologie des Widerstands von bildenden KünstlerInnen gegen das Stadtschloss an, die Sophie Goltz vorgelegt hat und reflektiert die gegenwärtige Debatte um das Stadtschloss und die ‚Preußisierung‘ der Berliner Innenstadt. Andrej Holm hat seinen Vortrag in einem Text über die Wiederaufnahme des sozialen Wohnungsbaus parallel zur Entwicklung der Mietenvolksentscheidsbewegung zusammengefasst. Interessant sind v. a. Holms Ausführungen über Fehler im ehemaligen Programm Sozialer Wohnungsbau und die Bedeutung seiner Vorschläge für den Gesetzentwurf zum Mietenvolksentscheid in Berlin. Einen guten Einblick in die Art und Weise, wie miteinander diskutiert wurde, bietet der Auszug einer Debatte der AG „Stadt Raum“ am 15. Februar 2014. In ihr wird u.a. auf den Vortrag von Katja Diefenbach hingewiesen, die als Außenstehende über das „Haben-und-Brauchen-Manifest“ von 2011 reflektierte. Wir danken allen Beteiligten. Haben und Brauchen, Sonja Augart, Kerstin Karge und Ina Wudtke für die AG Stadt Raum, Berlin, Herbst 2015
transmediale – reSource bbk berlin – berufsverband bildender künstler e.V. Initiative Stadt Neudenken INM - Initiative Neue Musik Berlin e.V. Koalition der freien Szene LAFT - Landesverband Freie Theaterschaffende Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen ZTB - Der Zeitgenössische Tanz Berlin e.V. reboot.fm - Freies Künstlerradio Berlin HAUS DER KUNST berlin supra-magazin.net/aggregator/sources/20 schaetzchen.blogsport.de/ berlin-projekt.org Künstlerhof Alt-Lietzow 12 Salon Populaire General Public