Pressemitteilung des Rats für die Künste vom 24.Oktober 2012: Neue Liegenschaftspolitik ohne Kulturexperten eine Mogelpackung

Der Rat für die Künste hält das neue Liegenschaftskonzept des Senats für eine Mogelpackung, solange keine ExpertInnen mit künstlerischen Kompetenzen gleichberechtigt über neue Konzepte und Vergabekriterien mitentscheiden können. Die entscheidenden Gremien und der Portfolioausschuss müssen so zusammengesetzt werden, dass KünstlerInnen und Kulturschaffende in Berlin angemessen mit ihren Interessen vertreten sind. Der Rat für die Künste hat bereits im Frühjahr letzten Jahres in seinem Positionspapier „Kultur Macht Berlin“ eingefordert: „Das Abgeordnetenhaus von Berlin muss die Vergabe-, Veräußerungskriterien für öffentliche Immobilien im kulturellen Interesse überarbeiten und die Einbeziehung von Fachleuten des Kulturbereichs in die Vergabegremien des Berliner Liegenschaftsfonds sicher stellen... Kulturkonzepte müssen Vorrang vor kommerziellen Investorenkonzepten erhalten, deren Ergebnisse die Verdrängung von Kunst und Kultur sind.“ Künstlerinnen und Künstler wollen nicht länger die Rolle der nützlichen Hofnarren spielen und am Rande des Existenzminimums ihre kreativen Ideen für Berlin entwickeln, während sich die Politik über das weltweit attraktiver werdende kulturelle Flair der Stadt freuen kann. Kulturelle und künstlerische Aktivitäten brauchen Räume. Werden die nicht zu bezahlbaren Konditionen – auch im Innenstadtbereich – bereit gestellt, wird Berlin in kurzer Zeit an Attraktivität verlieren. Der Rat für die Künste unterstützt das Moratorium der Initiative Stadt Neudenken. Solange keine nachhaltigen Konzepte und Kriterien im Umgang mit den öffentlichen Liegenschaften entwickelt und verabschiedet wurden, die die gesamtstädtische Entwicklung im Interesse der hier lebenden BürgerInnen und der Kulturschaffenden sichern, dürfen keine weiteren Liegenschaften veräußert werden. Rat für die Künste Oktober 2012 http://www.rat-fuer-die-kuenste.de/dokumente/PM_PortefolioAusschuss.pdf